Invest in Future Awards 2012 für vorbildliche Bildungsräume: Feierliche Preisverleihung im Stuttgarter Schloss

Räume und ihre Ausstattung sind wichtige Impulsgeber für das Lernen von Kindern. Für innovative Raum- und Materialkonzepte für Kinder bis zehn Jahren verleiht die Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH jetzt die mit insgesamt 9.000 Euro dotierten Invest in Future Awards 2012 (www.invest-in.future.de). Die ersten drei Preise gingen an die Kindertagesstätte „Am See“ in Großbettlingen bei Nürtingen, den Naturkindergarten Kokopelli in Hamburg sowie die Kindertages­stätte „Zum Aubachtal“ in Neuwied. Die Montessori-Grundschule Linzgau in Pfullendorf erhielt einen Sonderpreis.





„Vielfältige Räume für Kinder von null bis zehn Jahren“ lautete das diesjährige Thema des Pädagogik-Innovationspreises Invest in Future Award. "Wir suchten Architektur-, Raum- und Materialkonzepte, die einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung innovativer pädagogischer Konzeptionen leisten, indem sie eine bewusst gestaltete Umgebung zum Impulsgeber für das Lernen der Kinder machen", erläutert Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin der Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH.

 

Insgesamt 36 Institutionen aus dem gesamten Bundesgebiet bewarben sich um den Preis. Neun Bewerbungen kamen in die engere Auswahl und erhielten Besuch vor Ort. Die Jury vergab anschließend drei Preise sowie einen Sonderpreis, die am 22. Oktober 2012 im Rahmen der Abendveranstaltung des Kongresses „Invest in Future“ im Neuen Schloss in Stuttgart feierlich überreicht wurden.

 

Erster Preis: Kindertagesstätte „Am See“, Großbettlingen bei Nürtingen

„Erika Schreck und ihrem Team ist es gelungen mit viel Liebe zum Detail eine Kindertagesstätte mit einer außergewöhnlichen Atmosphäre zu gestalten, der man großen persönlichen Einsatz und ein ‚Händchen’ für gelungene Raumgestaltung anmerkt“, schreibt die Jury in ihrer Begründung für den ersten Preis, der an die Kindertagesstätte „Am See“ in Großbettlingen bei Nürtingen ging. Ein Beispiel für die gelungene Raumgestaltung ist das Atelier der Kita. Wer es betritt, möchte sofort zum Pinsel greifen: Auf einem langen Regal finden sich leuchtende Künstlerfarben einladend präsentiert. Auf riesigen Papierformaten an Malwänden, an Staffeleien oder sitzend am Tisch arbeiten Jungen und Mädchen konzentriert an ihren Gemälden. Sicher inspirieren sie die wechselnden Werke großer Künstlerinnen und Künstler, die an den Wänden des hellen Raums hängen. Im Forscherzimmer mit Naturecke sitzt ein ausgestopfter Fuchs auf dem Fenstersims. Umgeben ist er von zahlreichen Grünpflanzen. Äste hängen an der Decke. Baumstammsegmente laden zum Sitzen ein. Einen Sandspieltisch, ein Aquarium mit Wassersschildkröten, das Modell eines Menschen und seiner inneren Organe, Kisten mit Kronkorken, Körbe mit Tannenzapfen und vieles mehr gibt es hier – Materialien, die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler brauchen, um mehr über die Natur zu erfahren. Alle der insgesamt 13 Funktionsräume und -bereiche orientierten konsequent am Thema, urteilt die Jury. Die vielfältigen offen zugänglichen Materialien und Werkzeuge würden gut strukturiert und übersichtlich angeboten. „Dem Kita-Team ist es gelungen, die Möglichkeiten, die die Architektur bietet, hervorragend auszuschöpfen“, hieß es.

 

Laudatorin Carola Kammerlander, Pädagogische Geschäftsführerin der Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH, gratulierte Kita-Leiterin Erika Schreck zum ersten Preis des Invest in Future Award 2012, der mit 5.000 Euro dotiert ist.

 

2. Preis: Naturkindergarten Kokopelli, Hamburg-Bramfeld

 

"Dem Team der Kita Kokopelli gelang es, vielfältige Räume und Raumbereiche mit gutem und einladend präsentiertem Material zu gestalten. Gleichzeitig ist die Struktur der Einrichtung sichtbar“, schreibt die Jury, die der Hamburger Einrichtung im Stadtteil Bramfeld den zweiten Preis des diesjährigen Invest in Future Award zuerkannte. Besonders zu erwähnen sei das hervorragende, vielfältig gestaltete Außengelände. Der Garten als Raum in der Natur spielt im Naturkindergarten Kokopelli nämlich eine besondere Rolle. Genau wie im Haus selbst sollen die Kinder hier die Möglichkeit haben, zu forschen und zu experimentieren, zu werken, sich zu bewegen, zu verstecken und zurückzuziehen. Gemeinsam mit den Kindern entwickelte das Kita-Team vielfältige Ideen zur Gestaltung des Außengeländes: In Zusammenarbeit mit Eltern entstanden unter anderem ein Beerengarten, ein Insektenhotel, eine Wurzelhügel mit Unterstand und Baumhaus, eine Lehmwerkstatt und eine Wasserstelle. Im Haus beeindruckten die Jury die vielen gut präsentierten Materialien und die fantasievolle Gestaltung. So dient zum Beispiel ein als Säule im Raum stehendes rundes Regal aus hölzernen Kabeltrommeln der Aufbewahrung von kleinen Bastelmaterialien - wie zum Beispiel Perlen - in Gläsern. Durch die Materialwahl sei auch im Haus der Naturschwerpunkt der Kita erfahrbar.

 

Einrichtungsleiterin Annette Engler und Erzieher Jeff Helm nahmen die Auszeichnung in Stuttgart von Volker Blum von der Firma Dusyma entgegen, der auch die Laudatio hielt. Die Preisträger-Kita kann sich über einen Gutschein des Kindergarten-Ausstatters über 2.500 Euro freuen.

 

3. Preis: Kindertagesstätte „Zum Aubachtal“, Neuwied-Oberbieber

 

Klangspiele, Tamburins, Glöckchen, ein Keyboard: hier können Kinder Musik machen. Sie erlauschen die Klänge und sie können sie spüren. Ein großes kistenförmiges Holzinstrument bietet Platz, um darauf zu liegen, während es angeschlagen wird. Die Schallwellen sind im ganzen Körper spürbar. Dieses Musik- und Traumzimmer befindet sich in der Kindertagesstätte „Zum Aubachtal“ in Neuwied-Oberbieber, an die die Jury des Invest in Future Award 2012 den dritten Preis vergab. Die Jury schreibt in ihrer Begründung: "Kita-Leiterin Henrike Holz und ihr Kita-Team haben das Ziel, Bildung durch eine anregungsreiche Umgebung zu ermöglichen und zu fördern, ebenso fantasievoll wie lebensnah und alltagstauglich umgesetzt. Dabei werden sonst oft vernachlässigte Bereiche wie Flure kreativ genutzt.“ Insgesamt 85 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren besuchen die Ganztagseinrichtung. Das Gebäude besteht aus einem alten, 1994 gebauten Teil sowie einem neuen 2010 errichteten Anbau, der den Krippenbereich beherbergt. „Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit zwischen Träger, Kita-Team, Eltern und dem Architekten bei der Planung des Anbaus“, schreibt die Jury. „Durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Planungsphase entstanden Räume, die ihrem Zweck hervorragend dienen und die der pädagogischen Konzeption der Kindertagesstätte entsprechen.“ Ein solches gemeinsames Vorgehen sei beispielgebend und bei Kita-Neubauten noch eher die Ausnahme als die Regel, meint das Preisgericht. Ergebnis der Kooperation sind Räume mit unterschiedlichen Ebenen, die vielfältige Bewegungserfahrungen eröffnen und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Unterschiedliche Fenster in Kinder- und Erwachsenenhöhe gewähren auch den Jüngsten den Blick nach außen sowie Ein- und Durchblicken in die Räume.

 

Laudator Peter Sauber, Vorstand im Kita-Trägerverein KiND und Beruf e.V.,  gratulierte Kita-Leiterin Henrike Holz zum dritten Preis des Invest in Future Award 2012 und übergab ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

 

Sonderpreis: Montessori Grundschule Linzgau, Pfullendorf

 

Es gibt sie hier auch die klassischen Schultische und -stühle. Doch das reichhaltige Materialangebot in zahlreichen Regalen, ein Terrarium mit Tieren und sogar eine Sofaecke gibt es ebenfalls in der Montessori-Schule in Ach-Linz, einem Teilort der Stadt Pfullendorf, die etwa 20 Kilometer nördlich des Bodensees liegt. Sie betreut aktuell 65 Schülerinnen und Schüler sowie 25 jüngere Kinder in einem neuen Kinderhaus. Eigenständiges Lernen in Freiarbeit ist Kernelement der Pädagogik. Die Kinder arbeiten in altersgemischten „Familienklassen“ mit 30 bis 35 Kindern der Jahrgänge eins bis vier. Sie werden dabei jeweils von zwei Lehrerinnen begleitet. „Die Rektorin Irene Schmid und ihr Team schufen mustergültige Rahmenbedingungen für das Lernen nach dem Konzept der Montessori-Pädagogik. Als Bildungshaus für Kinder von drei bis zehn Jahren ist das Haus beispielgebend“, schreibt die Jury, die der Schule einen Sonderpreis zuerkannte. Die Stadt ist Träger der Einrichtung und unterstützte 2008 die von den Schulleitungen und den Lehrerinnen gewünschte Umwandlung der 1965 gebauten Schule in eine Montessori-Grundschule. „Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury, der Schule einen Sonderpreis zuzuerkennen war der Mut des pädagogischen Teams sowie der Gemeinde diese Neuausrichtung zu wagen – zumal die Einrichtung die einzige Grundschule im Teilort Aach-Linz ist“, begründet das Preisgericht die Auszeichnung. „Der Erfolg der Schule, deren Einzugsgebiet sich aufgrund der besonderen pädagogischen Ausrichtung auf den Pfullendorfer Kernort sowie Nachbargemeinden erweitert hat, gibt den Beteiligten recht.“ Schulleiterin Irene Schmid nahm den Preis von 500 Euro in Stuttgart entgegen.

 

Mitglieder der Fachjury

Der ehrenamtlichen Jury für den Invest in Future Award 2012 gehörten an:

 

  • Matthias Buck, Tischler und Pädagoge, Fachplaner für Bildungsräume, Architekturberatung, Geschäftsführer Kameleon, Hamburg GmbH & co. KG
  • Claudia Härtner, Hirzel Architekten, Stuttgart
  • Carola Kammerlander, Pädagogische Geschäftsführerin Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH, Stuttgart
  • Prof. em. Tassilo Knauf, Fachberater u.a. zum Thema Raumgestaltung, Bielefeld
  • Prof. Andreas Löffler, PIA Architekten GbR, Karlsruhe
  • Peter Sauber, Geschäftsführer Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH sowie Vorstand KiND und Beruf e.V., Stuttgart
  • Silke Schönrade, P.I.T. Institut, u.a. Raumberatung für Kindertagesstätten, Bonn
  • Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH, Stuttgart

 



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